Luke Wilkins - Jeff

Roman
Oktober 2018
199 Seiten
ISBN: 978-3-938871-16-4


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Jeff

Luke Wilkins

Manfred ist Musiker und vor sieben Jahren aus Deutschland nach Biel gezogen und liebt Lidia. Daneben sucht er die Schweiz, sucht sie in spielenden Kindern im Park und im Lächeln ihrer Mutter, beim Bonadei, der um die Ecke einen Laden führt, und in der Erinnerung – als Kind mit der Großmutter am Bärengraben in Bern. Jeff, Held eines Romans, den Manfred einst in einer Buchhandlung entdeckte, sucht mit. Lidia und Manfred machen Musik und Liebe, bis der Fehr Fische brät und Manfred auf einmal ein anderer wird, ein ganz anderer. Am Schluss ist er da. Wilkins vielschichtige literarische Erkundung von Sprache, Liebe und Lust, von wer oder was sein, Aufbrechen und Ankommen endet mit einer Geburt.

Im Spiegel über dem Waschbecken guckte ich mir ins Gesicht. Das ist eine ganz schöne Hackfresse geworden. Siehst aus wie Oleg Popov, der unter den Mähdrescher geraten ist. Ich warf mir eine Handvoll Wasser ins Gesicht und schaute mich nochmal an. Darf ich vorstellen, sagte ich zu meinem Spiegelbild: Manfred Schmidt, 32 Jahre alt, frisch verliebt. Aha, antwortete ich mir, und in wen?


Luke Wilkins hat eine Geschichte über die merkwürdigen Körperzustände geschlechtsreifer Künstler zur Paarungszeit geschrieben. Und über das Mediale der Musik. Darin verdient sich das gescheiterte Liebespaar Narziss und Echo eine zweite Chance: Narziss versinkt diesmal nicht in seinem Spiegelbild, sondern in der Stimme seiner Geliebten. Aber auch im Sound von Eric Dolphy’s Bassklarinette auf der Platte Last Date. Dann singt Jefferson Airplane auch noch: One pill makes you larger, and one pill makes you small. Feed your head!

Klaus Theweleit


Presse

In Anlehnung an Heinrich von Kleists berühmtes Prosastück nannte Hermann Burger seine Poetikvorlesung "Die allmähliche Verfertigung der Idee beim Schreiben". Man darf sich Luke Wilkins als seinen Meisterschüler vorstellen.

Jess Jochimsen, Badische Zeitung


Wie findet ein Schriftsteller zu seiner eigenen Stimme? Ein Essay von Luke Wilkins in der NZZ vom 03.01.2020.

Jeff stand 2019 auf der Shortlist des Thaddäus-Troll-Preises.


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